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7. Oktober 2025

Versperrte Aussicht am Südring

Artikel vom 14.05.2022 aus dem Höchster Kreisblatt.

Anwohner wehren sich juristisch gegen die Realisierung der geplanten dritten Grundschule.

Hattersheim

„So geht es mit uns nicht“ dies sagen sich jedenfalls Anja Riedel sowie weitere 17 Anwohner aus dem Südring. Diese haben nämlich beschlossen, gerichtlich gegen die Absicht des Main-Taunus-Kreises vorzugehen in der Nachbarschaft eine neue dritte Grundschule errichten zu lassen. Was sich im ersten Moment nach egoistischen Motiven anhört. ist bei genauer Betrachtung nachvollziehbar, dass versucht wird, einen Neubau neben dem Grundstück zu verhindern. Denn es wirkt wie ein Bau-Monstrum, wenn direkt hinter dem Ende des Gartenteils in nur wenigen Metern Entfernung ein über acht Meter hohes Gebäude künftig die Sicht versperrt. Doch nicht nur, das Anja Riedel nicht mehr auf Wiesen und auf eine Landschaft blicken könnte, nein auch, dass die Schüler von ihren Klassenräumen aus in den Garten und auf die Hinterseite ihres Hauses bis ins Wohnzimmer blicken könnten, kritisiert die Hattersheimerin. „Hier gibt es dann keine Privatsphäre mehr“, kritisiert Anja Riedel.

Zusammen mit ihrem Lebensgefährten hat die streitbare Frau einen Videofilm gedreht und auf Youtube hochgeladen. Darauf sieht man die dargestellten äußeren Verhältnisse von Neubau der Grundschule zu ihrem Garten, der mit einer Hecke zum künftigen Grundstück der Bildungseinrichtung begrenzt wird.

Doch nicht nur alleine die Tatsache, dass sie und ihr Lebensgefährte nach einem erfolgten Bau der Grundschule nicht mehr einen freien Blick auf die Felder hätten, moniert Anja Riedel. Sie hält das vorgesehene Grundstück für zu klein, um dort die neue Grundschule plus eine Sporthalle zu errichten. Weil das Unternehmen Hessenwasser bereits klargemacht hat, dass zu ihren Leitungen ein Mindestabstand gehalten werden muss, hatten die Planer die Aufgabe, die Gebäude möglichst weit von diesem Areal entfernt zu halten. Damit sind aber auch die Möglichkeiten, die Baukörper zu drehen, eingeschränkt. Dies alles kann Anja Riedel sowieso nicht mehr tolerieren, denn eigentlich ist für sie klar, dass die Standortanalyse, auf die sich der Main-Taunus-Kreis bezieht, wohl nicht korrekt durchgeführt worden sei. Anja Riedel ist sicher, dass der einst ins Spiel gebrachte Standort neben der Heinrich-Böll-Schule das bessere Areal für eine neue Schule gewesen wäre.

Sie kann auch nicht verstehen, dass eine Zufahrt zur Grundschule am Südring gebaut werden soll, die sehr viel Platz wegnehme. Und zwar so viel, dass die Möglichkeiten für das neue Schulgebäude und die angrenzende Sporthalle von vornherein sehr beengt seien.

Die Anwohner im Südring haben sich zum größten Teil solidarisiert und eine Rechtsanwaltskanzlei mit der Wahrnehmung ihrer Interessen beauftragt. Notfalls würden sie auch den Klageweg bestreiten, erklärt die Südring-Anwohnerin. Der Landrat des Main-Taunus-Kreises, Michael Cyriax (CDU), war bereits bei Anja Riedel und ihrem Lebensgefährten zu Besuch. Der Landrat habe „etwas bedröppelt“ ausgesehen, nachdem er sich an Ort und Stelle von den beabsichtigten Dimensionen einen Eindruck verschafft habe, erzählt die Hauseigentümerin. Es sei aber kein weiteres Entgegenkommen signalisiert worden. Lediglich, dass man sich noch einmal das Ganze ansehen wolle, um vielleicht doch noch Verbesserungen bei den Planungen vorzunehmen. Anja Riedel befürchtet aber nicht nur das Ende für die gute Blicklage im Grünen durch das Schulgebäude. Sondern sie weist zudem auf einen großen Wertverlust für die Immobilie hin. „Wer möchte denn, dass ständig von einem nur wenige Meter entfernten Gebäude bis ins Wohnzimmer reingeguckt werden kann?“, fragt sie. Deshalb ist für die Hattersheimerin klar: Wir werden mit allen Argumenten juristisch dagegen vorgehen.“

meh

Leider hat es der Artikel aus technischen Gründen nicht in die Online-Ausgabe geschafft.