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7. Oktober 2025

Wenn Gewerbeeinnahmen über allem stehen!

Noch ein Rechenzentrum für Hattersheim – ein alternativer Schulstandort weniger.

Die Stadt Hattersheim und Bürgermeister Klaus Schindling versuchen seit Monaten, den betroffenen Anwohnern am Südring glaubhaft zu versichern, dass es keine alternativen Flächen gäbe, um die neue Grundschule zu bauen. Bislang war es deshalb auch sehr willkommen, dass der Kreis als Schulträger die Verortung „südlich der Bahn“ ausgelobt hatte!

Im Spätsommer 2022 hatten wir als Betroffene des Südrings die Gelegenheit, uns noch mal intensiv mit Landrat Michael Cyriax auszutauschen. In diesem sehr offenen und freundlichen Gespräch hatte er sich bereit erklärt, gerne noch mal in eine größere Gesprächsrunde mit allen Beteiligten zu gehen und – ausschlaggebend für einen tatsächlich neuen Gesprächsansatz – insbesondere auch von dem starren Dogma der Standortlage abzuweichen. Gehe es ihm letztlich darum, eine ideale Fläche für eine Grundschule zu finden – und für die Suche der Fläche sei eben die Stadt Hattersheim verantwortlich! Leider scheint bei der Stadt aber gar kein Interesse an einer Änderung der bisherigen Planungen zu bestehen.

Umso trauriger ist es, dass nun erneut ein Grundstück, von dem ein Teil seinerzeit aufgrund der Lage „nördlich der Bahn“ als möglicher Schulstandort ausgeschlossen wurde, nun als Gewerbefläche verkauft wird. Wieder eine Option weniger für einen Schulstandort!

Die Dringlichkeit eines geeigneten Standorts scheint zumindest in keiner Relation zu potentiellen Gewerbeeinnahmen zu stehen. Außerdem kann man mit der Fläche am Südring vermutlich keine sonstigen Umsätze generieren – außerhalb des Gemeinwohls wäre wohl kaum eine Umwidmung des Flächennutzungsplans zu erwarten, sind die Böden hier doch zumindest aus umwelt- und naturschutzrechtlichen Gesichtspunkten zu wertvoll.

Artikel aus dem Höchster Kreisblatt vom 05.11.2022

Uns Anwohnern bleibt demnach nur noch der Rechtsweg – die einzige Chance, unsere Interessen zu vertreten und uns gegen dieses „Regieren nach Gutsherrenart“ zur Wehr zu setzen. Sollten die Rechtsmittel im Verlauf dazu führen, dass der Bau der Schule verzögert wird, liegt die Schuld nicht bei den Anwohnern, sondern einzig und allein der der Führung im Rathaus der Stadt Hattersheim.

Denn, dass bei mehr als 1.000 neu gebauten Wohnungen in den letzten Jahren mutmaßlich auch Eltern mit schulpflichtigen Kindern einziehen, die beschult werden wollen, kann niemanden ernsthaft überraschen! Hier hat man im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung schlichtweg versagt. Auch wenn Schulplanung nicht lukrativ ist, ist es dennoch Aufgabe der Stadt, dies von Anfang an zu berücksichtigen.